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:: Was ist Umweltbeobachtung
:: Was ist Die Umweltbeobachtungskonferenz?
:: Warum stellt die Konferenz 2008 das Thema Bilanzen in den Vordergrund?


Was ist Umweltbeobachtung?

Von der Umweltbeobachtungskonferenz wurde folgende Begriffsbestimmung zur Umweltbeobachtung verabschiedet: "Die Umweltbeobachtung stellt Daten und Bewertungen als Grundlage für Entscheidungen der Politik und zur Information der Öffentlichkeit zur Verfügung. Daten und Bewertungen werden gewonnen aus der Erfassung und Bilanzierung von Ressourcen, Umweltzuständen und Stoffflüssen sowie aus der Untersuchung von Lebensräumen mit ihren Artengemeinschaften. Bilanzen beziehen sich auf Siedlungs-, Lebens- und Naturräume, Betriebe, Tätigkeiten, Produkte oder die Gesundheit."


Was ist Die Umweltbeobachtungskonferenz?

Auf Initiative von Umwelteinrichtungen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland wurde Die Umweltbeobachtungskonferenz gestartet. Die Konferenz ist ein Prozess zur Sicherung und Verbesserung der grenzübergreifenden Umweltbeobachtung für Europa und ist abwechselnd alle zwei Jahre in Deutschland, Österreich und der Schweiz geplant. Die Kontinuität der Sitzungsorte dient der fachlichen Entwicklung der Konferenz. Die ersten Resolutionen sind im eJournal erschienen. Seit Juni 2007 wird die Konferenz vom Umweltbeobachtungsrat für Europa EOBC organisiert.

Die Umweltbeobachtungskonferenz verfolgt primär das fachliche Ziel, medien-, respektive kompartimentsübergreifende Umweltbeobachtung zu fördern. Dafür braucht es gute und solide Instrumente, denn viele Entscheidungen in den Verwaltungsbehörden und Unternehmen und viele Gesetze erfordern heute die Sicht auf die "Umwelt als Ganzes". Wenn nur Einzelaspekte der Umwelt betrachtet werden, können Entscheidungen fallen, die negative Auswirkungen in anderen Bereichen zur Folge haben. Auch um entscheiden zu können, welche Massnahmen das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen, ist die Sicht auf die "Umwelt als Ganzes" unerlässlich. Wichtige Arbeitsgrundlagen der Umweltbeobachtungskonferenz sind die europäischen Prozesse, wie beispielsweise SEIS und INSPIRE, die IVU-RL und das E-PRTR sowie die Umweltindikatoren der EUA.


Warum stellt die Umweltbeobachtungskonferenz 2008 das Thema Bilanzen in den Vordergrund?

Bilanzen haben in den Ingenieur- und Naturwissenschaften und der Ökonomie eine lange Tradition. Bilanzen sind das zentrale Instrument zur Analyse von Stoff- und Finanzflüssen und zur Steuerung von Prozessen und Unternehmen. Bilanzen folgen den anerkannten Regeln der Wissenschaften (nachvollziehbar, reproduzierbar usw). Auch in der (Umwelt)Politik wird der Begriff gebraucht, um die Objektivität und Sachlichkeit einer Entscheidung zu unterstreichen.

Der Begriff Umweltbilanz wird erst in jüngster Zeit zunehmend genutzt - zum Beispiel bei der Interpretation von CO2-Flüssen. Bilanzen beziehen sich immer auf klar definierte Systemgrenzen, einen Bilanzraum (z.B. eine Versuchfläche, ein See, ein Land, die Welt als Ganzes oder ein Unternehmen) oder ein Produkt. Auch der Mensch kann eine Systemgrenze für Bilanzen sein (z.B. persönliche Gesundheitsbilanzen, persönliche CO2-Rechner). Neben den berechneten Bilanzen gibt es auch die Sprachwendung "Bilanz ziehen". In beiden Fällen wird der Anspruch verfolgt, alle Fakten zusammenzutragen und einer Gesamtbewertung zu unterziehen. Dazu gehört eine Aufstellung aller Vor- und Nachteile, aller Einnahmen und Ausgaben und aller Kenngrößen im Sinne einer Waage (engl. balance) oder eines Schlussstrichs.

Berechnete Umweltbilanzen können nur innerhalb bestimmter Einheiten errechnet werden (z.B. Kohlenstoff, Lebensjahre, Energieeinsatz, Artenanzahl). Verbale Bilanzen beinhalten immer auch Bewertungen (z.B. Mobilität vs. Flächeninanspruchnahme, Biodiversität vs. landwirtschaftliche Energiegewinnung, Ressourceneinsatz vs. Emissionsminderung). Gegenstand verbaler Umweltbilanzen sind oft auch Ursache-Wirkungsbeziehungen, die sich noch nicht numerisch exakt beschreiben lassen. Auch die Umweltbilanzen unterliegen naturwissenschaftlichen Kriterien und ermöglichen analog einer Waage eine Gesamtbewertung.

Die Umweltbeobachtungskonferenz 2008 soll den Austausch und das Wissen rund um das Thema Bilanzen fördern. Dazu wurden im Rahmen des EOBC drei Ausschüsse gebildet. Der vierte Ausschuss soll die sektoralen Grundlagen für Bilanzen und die übergreifende Berichterstattung verbessern helfen. Die Konferenz 2008 zeigt den Nutzen von Bilanzen anhand konkreter Fallbeispiele, macht die Vor- und Nachteile der verwendeten Methoden transparent und hilft damit, diese Methoden weiter zu entwickeln.


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